Am Mittwoch, den 10. Mai 1961 wurde in der Gastwirtschaft Konrad Haller in Großsorheim unser Schützenverein gegründet.
Durch persönliche Aufforderung von Karl Winter erschienen an diesem Gründungsabend zahlreiche interessierte Gemeindemitglieder in der Gaststätte Haller. Hier erläuterte der
2. Gauschützenmeister Karl Deffner aus Kleinerdlingen den Sinn und Zweck eines Schützenvereins darin, dass es hier bei den sportlichen Wettkämpfen und regelmäßigen Schießtagen keine direkte Alters- bzw. Geschlechterabgrenzung gibt, so dass Jung und Alt, sowie Mann und Frau ein kameradschaftliches Verhältnis bilden können.
Nach diesen ausführlichen Erklärungen wurde spontan die sofortige Gründung des Vereins beschlossen und ein Vorstand und seine Beisitzer per Handzeichen gewählt. Karl Winter wurde zum 1. Schützenmeister, Friedrich Enßlin zum 2. Schützenmeister, Friedrich Schabert, Hs.- Nr. 91 zum Kassierer und Alfred Gerstmeier zum Schriftführer gewählt. Die Aufgabe des Sportwartes übernahm freiwillig Karl Winter. Zum Vereinslokal wurde einstimmig die Gastwirtschaft Haller gewählt. Für einen Vereinsnamen konnte man sich an diesem Abend noch nicht entscheiden. Dies war jedoch der Hauptpunkt bei der ersten Generalversammlung am 15. Januar 1962. Mit wieviel Umsicht die damals versammelten Mitglieder nach einem Vereinsnamen suchten, zeigt ein Ausschnitt aus dem Protokoll dieser Versammlung:
"Ein schwieriges Problem war an diesem Abend noch zu lösen, denn es musste ein Name für den neu gegründeten Verein festgelegt werden. Nach vielen Vorschlägen und Wünschen einigte man sich schließlich auf Hubertus-Schützen. Die Tatsache, dass auf der Gemeindeflur (Eisbrunn) ein Denkmal des Hubertus steht, und das schöne Bildnis wohl ein einmaliges Motiv für eine Fahne geben könnte, waren ausschlaggebend für diesen Vereinsnamen".
Viel Optimismus und Schaffenskraft strahlte der neu gegründete Verein aus, doch lagen zur Anschaffung eines Gewehres erhebliche finanzielle Schwierigkeiten vor. Die Sixenbrauerei aus Nördlingen und unser Vereinswirt Konrad Haller spendeten zu gleichen Teilen das erste Gewehr und griffen so den "Hubertus-Schützen" tatkräftig unter die Arme. Über 10 Jahre war die Gaststätte Haller unser Vereinslokal, bis im Jahre 1972 die Gastwirtschaft ihre Pforten schloss. Als neues Vereinslokal wurde die Gastwirtschaft Ganzenmüller in Möggingen, genannt "Meggewirt" gewählt.
Bei der Generalversammlung am 22. Februar 1975 traten erfreulicherweise die ersten Damen (10) in unseren Verein ein. Nach Gründung einer Damenriege haben Kameradschaft und Geselligkeit im Vereinsalltag noch mehr an Bedeutung gewonnen.
Mit zunehmenden Wachsen des Vereins entschloss man sich 1976 einheitliche Dirndl und Schützenanzüge anzuschaffen, damit sich der Verein bei Festen und Umzügen in schmucker Tracht zeigen kann.
Im Jahre 1977 veranstalteten wir das erste Wildbret- und Geflügelschießen, an dem sich insgesamt 378 Schützinnen und Schützen aus unserem und den angrenzenden Gauen beteiligten.
Über die Jahre hinweg, haben unsere Mitglieder mit großer Begeisterung an zahlreichen Festumzügen teilgenommen. Der Wunsch nach einer Vereinsfahne wurde immer sehnlicher. Am 28. Juli 1978, bei einer außerordentlichen Versammlung, beschloss man dann einstimmig die Anschaffung einer eigenen Fahne.
Als wohl eines der größten Ereignisse in unserer kurzen Vereinsgeschichte kann die Fahnenweihe vom 3. bis 6. August bezeichnet werden. Nach einem feierlichen Festgottesdienst im Festzelt wurde die Fahne von Fahnenträger Fürnrohr Hermann und seinen Begleitern Deffner Friedrich und Schweighofer Herbert im vollbesetzten Zelt enthüllt und den Besuchern präsentiert. Auf der Vorderseite zeigt sie das Bild des "Hubertus" und auf der Rückseite unsere Dorfkirche “St. Gallus".
Da ein unbeschwerter regelmäßiger Schießbetrieb in unserem Vereinslokal in Möggingen nicht mehr gewährleistet war, wurde bei der Generalsversammlung am 27.02.1982 einstimmig der Bau eines Schützenhauses beschlossen. Die alte Gemeinschaftsgefrieranlage am Ortsausgang Richtung Mauren wurde umgebaut und erweitert, so dass ein zweckmäßiges Schützenheim entstand. Unter Mithilfe der ganzen Dorfbevölkerung, sowie der tatkräftigen Unterstützung aller Mitglieder, konnte das neue Schützenheim bereits im September 1983 eröffnet werden. Insgesamt wurden 4500 Arbeitsstunden an Eigenleistung erbracht.
Beim Eröffnungsschießen im November 1983 konnten 348 Schützinnen und Schützen aus 36 Vereinen begrüßt werden.
1985 fand die Gaugeneralversammlung des Riesgau Nördlingen in unseren Räumlichkeiten statt.
Im Jahre 1986 wurde das Obergeschoss des Schützenhauses ausgebaut, um bei gesellschaftlicher Nutzung des Schießraumes im Erdgeschoss bzw. bei größeren Schießveranstaltungen noch zusätzliche Schießstände zur Verfügung zu haben. Es entstand durch großartige Arbeit in Eigenleistung ein Vorraum, ein Nebenraum und eine Schießanlage mit acht elektrischen Zugständen. Insgesamt hatten wir jetzt 17 Schießstände. Wir verfügen damit über eine der größten Schießanlagen für Luftdruckwaffen im Ries-Gau Nördlingen.
Bereits im Jahr 1987 wurde, ebenfalls in Eigenleistung, der am Schützenhaus liegende städtische Parkplatz, sowie der Gehweg bis in Höhe der ehemaligen Schule, bituminös befestigt.
1990 begann, mit dem Kauf eines gebrauchten Rechners, das Computer-Zeitalter in der Vereinsverwaltung.
Ebenfalls 1990 stellte unser Getränkelieferant “Sixenbräu Nördlingen” seinen Betrieb ein und wir stellten unsere Geschäftsbeziehungen auf den neuen Besitzer “Paulaner Brauerei München” um.
Bei der Generalversammlung 1991 konnte bekannt gegeben werden, dass das Schützenheim und die komplette Einrichtung seit April 1990 bezahlt sind. Der Verein war somit schuldenfrei und für neue Aufgaben gerüstet.
1993 wurde mit einen kleinen “Bunten Abend” und einem "Tag der offenen Tür" das 10-jährige Bestehen des Schützenheimes mit der ganzen Dorfbevölkerung gefeiert.
Wegen den zunehmenden verschärften Auflagen bei der Schießstandabnahme, waren wir gezwungen, Tische und Stühle aus dem Schießraum zu entfernen. Um dieser Auflage des Landratsamtes nachzukommen, musste ein zusätzlicher Lagerraum geschaffen werden. So wurde bei der Generalversammlung am 07.03.1998 beschlossen, das Schützenheim zu erweitern. Ein vorläufiger Plan sah vor, dass neben einem Lagerraum noch Umkleideräume für die Schützinnen und Schützen, sowie neue Toilettenanlagen entstehen sollten. Die Erweiterung des Schützenhauses sollte auf der nordöstlichen Seite in den Berg gebaut und abschließend mit Erde bedeckt werden. Nach Beginn der Arbeiten im November 1998 konnte Ende 1999 bereits die erste Nutzung des neuen Lagers erfolgen.
Nach zügiger Weiterarbeit wurden die Umkleideräume und Toilettenanlagen im Herbst 2000 fertiggestellt. Gleichzeitig musste vom “Altbau” zum Neubau ein neuer Durchgang geschaffen werden. Aus den alten Toilettenanlagen entstand ein neuer Schützen- und Auswerteraum. Zahlreiche Mitglieder und viele andere Helfer hatten für die Maßnahme insgesamt ca. 1600 freiwillige Arbeitsstunden geleistet. Im November 2000 wurde der komplette Erweiterungs- und Umbau mit einer Einweihungsfeier und einem "Tag der offenen Tür" seiner Bestimmung übergeben. Die erste erfolgreiche Bewährungsprobe bestanden die neuen Räumlichkeiten bei unserem traditionellen Preisschießen mit über 300 Teilnehmern aus 38 Vereinen im selben Jahr.
Seit Bestehen des Schützenheimes erfolgt die Bewirtschaftung, die Reinigung und die Unterhaltung der Räumlichkeiten ehrenamtlich durch Mitglieder und Gönner unseres Vereins. Ihnen sei an dieser Stelle ein herzliches DANKE gesagt.
Auch der gesellschaftliche Teil ist seit der Gründung des Vereins nicht zu kurz gekommen. Bereits zur Tradition ist der jährlich stattfindende Familienwandertag an Fronleichnam geworden. Seit 1964 beteiligen sich nicht nur Vereinsmitglieder sondern auch viele andere begeisterte Wanderer daran.
Der erste Vereinsausflug führte 1966 ins Kleinwalsertal. Es folgten noch weitere 13 ein- bis dreitägige Ausflüge von Hamburg bis Prag. Leider fand seit 1993 wegen zu geringer Beteiligung kein Vereinsausflug mehr statt.
Im Jahre 1981 wurde das erste Stadelfest von den Hubertus-Schützen abgehalten. Daraufhin ist das Stadelfest zu einem festen Bestandteil des “Miteinanders” geworden und wird alljährlich von einem anderen Ortsverein ausgerichtet.
Seit 1984 veranstalten wir jedes Jahr ein Preisschafkopfen bei dem wir Gäste aus Nah und Fern begrüßen können.
Die kleinen und großen Erfolge des abgelaufenen Sportjahres feiern alle aktiven Schützinnen und Schützen unseres Vereins seit 1989 einmal im Jahr im Schützenheim. Bei Brotzeit und Bier lässt man das Jahr Revue passieren und denkt schon an die nächsten Erfolge.
Wir hoffen, dass unser Vereinsleben noch lange so weitergeht und bedanken uns bei allen, die uns bis hierhin begleitet haben.
Stand: 09.03.2011
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